was liebe für mich ist
Die meiste "Liebe" ist nicht viel mehr als ein schönes Gefühl.
Liebe entsteht durch Nähe und durch ein Gefühl der Nähe und Vertrautheit - und ebenso steigert Liebe selbst auch nur genau diese Gefühle.
Letztenendes ist da eine biochemische Reaktion die uns vergessen lässt, was es heißt kritisch zu sein und uns weh tut wenn wir nicht das machen was unser Körper uns vorgibt.
Nicht kritisch sein lässt uns denken 110% gefunden zu haben wenn gerade mal 30% da sind.
Warum denken wir dass das Gefühl so wichtig ist? Dieses Gefühl treibt uns als Teenager alle einmal dazu einen Popstar oder einen Jungen oder ein Mädchen aus der anderen Klasse zu "Lieben". Aber wenn man sich als Teenie umsieht ist schon der nächste liebenswerte Mensch gefunden. Das Leben ist noch so einfach und wirkt schon so kompliziert...
Diese Gefühlsduselei nimmt mit zunehmendem Alter ein bisschen ab. Gleichzeitig lernen wir vorsichtiger zu sein - ein wenig zumindest. Das Gefühl der Liebe bleibt ein Leben lang doch immer noch das was jeder Mensch haben möchte.
Warum verlieben wir uns? Ich meine es liegt einfach daran, dass man ein Gefühl hat, dass etwas "passt", dass ein mensch zu einem passt?
Man muss zuerst bewusst oder unbewusst "denken", dass das Gegenüber irgendwie liebenswert ist - oder vielmehr: Man sollte eine Illusion und Vorstellung haben, dass man sein Leben mit diesem Menschen verbringen mag.
Wenn man sein Gegenüber von vorneherein hässlich findet sperrt der Körper sich - selbst ein Tatoo oder die Haare können ein Grund sein einen "perfekten Menschen" nicht zu mögen. Wenn man sich nicht leiden kann ebenso. Aber all das "könnte" durch Nähe und Gewohnheit in den Hintergrund rücken und Liebe könnte entstehen. Liebe - vielmehr das "Gefühl" ist also nur ein Produkt aus "wollen" und Nähe.
Sicher wird man einen Menschen aus einem fernen Land nicht plötzlich lieben - sitzt man auf einer Einsamen Insel und hat nur einen Menschen so kann es sein, dass das gemeinsame Leben dieses Gefühl von "gemeinsamer Zukunft" entstehen lässt.
Ich glaube nicht an Determinismus - im Gegenteil. Liebe ist ein Körperliches Syndrom nimmt man die Verliebtheit bzw. das Gefühl als Liebe. Man könnte nun sagen: Liebe ist mehr als das. Aber meines erachtens ist Liebe für die meisten Menschen eben nicht mehr als das Gefühl - und wird an dieses Gefühl bedingt.
So einfach ist das - aber es fühlt sich nie so einfach an. Es fühlt sich großartig komplex und hochkompliziert an. Es fühlt sich richtig selbstverständlich und unglaublich zu gleich an. Es ist schwer Liebe und Gefühl zu trennen.
Liebe ist kein Versprechen mehr auf ewig. Liebe ist Grenzenlos und kennt keine Gesetze und keine Konventionen! Liebe "zerbricht" heute mit dem Verschwinden des Gefühls. Liebe wird weg gewaschen mit dem nächsten "Lieben".
Menschen wollen liebe spüren. Menschen sind so süchtig nach diesem Gefühl, dass sie vergessen zuvor zu gucken. Ein Blick in die Augen uns schon wird von Liebe gesprochen.
Jeder der es einmal erlebt hat wie Liebe zu einem Haufen Staub wurde, der kann mir bestätigen dass Liebe völlig falsch verstanden ist.
Liebe ist eben nicht das Versprechen was die Ehe begründet. Und Liebe ist traurigerweise eben nicht mehr stark genug um 50 Jahre zu überdauern - geschweige denn eine Ewigkeit, weil die Menschen eben an das Gafühl glauben und nur sehr wenige eine emotionale Intelligenz entwickeln die begreifen lässt, dass Gefühle nicht nur chemisch sondern auch launisch und wankelmütig sind.
Für mich beginnt Liebe erst da wo sich zwei Menschen kennen und das bedarf eine gewisse Zeit. Die phase davor darf sich erst rückblickend liebe nennen, dann wenn es "hinhaut".
WAS ist denn Liebe wenn sie dich dazu bringt für deinen Partner in den Tod gehen zu wollen und übermorgen hast du dann jemand Neues? Was ist Liebe wert, die nicht ein Versprechen auf Lebenszeit ist - wo ist der Verlass und die Möglichkeit sich fallen zu lassen, wenn man sich nicht in Sicherheit wiegen kann?
Ist Liebe nicht äußerst dumm und quälend wenn man einmal darüber nachdenkt? Darf man dann tatsächlich durch die Welt laufen und jemanden lieben wenn der dann wieder geht? Ist das nicht nur Tortur?
Warum gibt es denn die Ehe? Ist das nicht weil Menschen nicht alleine sein wollen und endlich die Angst loswerden wollten sich wieder zu verlieren?
Es ist schade in einer Welt zu leben in der Liebe ein Gefühl geworden ist und nicht mehr den Sinn hat ein Gefühl zu behalten. Wäre es nicht schöner wenn die Menschheit verstehen würde, dass es nur darum geht gemeinsam glücklich zu sein? Um glücklich zu werden braucht man doch so wenig und dennoch ist das was man heute erlebt das Davonlaufen vor Problemen. Eine ewige Suche nach "Mr. und Mrs. Right" und nicht mehr die emotionslose Wahl mit dem Festen wissen, dass die Liebe ein Gefühl ist, das kommt wenn man seinem Gegenüber so sehr vertraut, dass man sich fallen lassen kann und weiß, das man aufgefangen wird.
Gerne würde ich die Schuld den ganzen Weichspülerfilmen geben die auch an mir nicht spurlos vorbei gegangen sind. Aber ich glaube die Schuld ist die "Sucht" nach diesem Gefühl und die Angst vor dem Entzug vor schlechen Träumen miesem Bauchgefühl, die uns treibt.
Ich glaube nicht mehr an DEN Perfekten Menschen für mich. Ich glaube aber es gibt Tausende potenziell richtige Menschen - aber trotzdem werde ich meine Gefühle für Mary wohl erst dann völlig los wenn mein Verstand und mein Körper endlich gemeinsam an eine neue Liebe glauben können. Und das geht bei mir erst wenn ich sie sehe spüre und fühlen kann.
Ich bin glücklich wenn ich unter Menschen bin - richtig glücklich. Aber wenn ich dann alleine bin und antriebslos, dann leide ich unter dem Zustand den Menschen verloren zu haben der mein Leben komplettieren sollte.
Ich kenne mich seitdem mit (meinen) Gefühlen aus. Ich weiß, dass ein falsches Wort ein falsch zu verstehender Punkt bei mir eine Kettenreaktion auslöst. Dann kann es passieren, dass ich schlecht träume und nachts wach werde.
Aber auch in solchen Nächten weiß ich, dass es "nur" ein Gefühl ist an das ich nicht glauben und nicht denken sollte. Dass es nur chemisch ist und MEHR eben nicht.
Wenn es mir tagsüber schlecht geht und ich extrem traurig bin, dann gehe ich unter Menschen. Dann ist das Gefühl nicht von langer dauer. So einfach funktioniere ich. Genauso als ob man sehr wütend ist und einfach für sich alleine sein muss bis die Gefühle aufhören zu kochen.
Liebe wäre so dumm und banal und langweilig - wäre da nicht die Möglichkeit und der Wunsch sich Erinnerungen und Hoffnungen zu schaffen an die man tagein tagaus denken kann.
Das ist der Grund warum Liebe an Menschen kleben bleibt - alleine, dass man so schwer vergessen kann. Und Gefühle die so wunderbar sind wie das Gefühl einfach nur geben zu wollen um glücklich sein zu können, die vergisst man eben nicht.
Wer Liebe findet indem er seiner ersten Verliebtheit nachgeht OHNE zu prüfen bewegt sich auf dünnem Eis. Menschenkenntnis ist DAS schwierigste Kapitel das man in seinem Leben aufschlägt denn Menschen sind vielseitig und passen nur bedingt in Schubladen. Eigentlich muss man für jede Facette eine Schublade finden und nur dann kennt man einen Menschen wirklich.
Die groben Einteilungen sind allerdings schnell gemacht und schwarz und weiß lassen sich schnell erkennen - keine Frage. Aber man erkennt Menschen überwiegend unbewusst über Gesten und Aussagen die der Kopf in Schema einfügen kann. Weiß man das kann man auch manipulativ sein. Ähnlichkeiten wirken immer Vertrauensfördernd und nette Worte noch viel mehr. Aber nicht immer findet man so einen Menschen der es wert ist.
Am Ende gibt es nur eine Sache: Menschenkenntnis ist eine Frage der Zeit - denn jemand der sich selber spielt kann das nicht ewig unbemerkt tun. Wer lügt braucht ein sehr sehr gutes Gedächnis und das macht wohl niemandem auf Dauer Freude.
Wer nun nach wenigen Wochen von Liebe spricht ist meines erachtens noch nie richtig auf die Nase gefallen und glaubt eben mehr an das Gefühl als ich es heute noch kann. Für mich ist Liebe eine Sache die ich sehr sehr gerne wieder erleben möchte - aber ich muss erst ein Gefühl von "Sicherheit" spüren bevor ich mich noch einmal fallen lassen könnte. Es ist unromantisch und dumm - aber vielleicht finde ich so einen Menschen der es restlos wert ist und dann kann ich das Gefühl "zulassen" und wir können es gemeinsam viele glückliche Jahre lang genießen.
Das wäre doch schön, oder nicht? Ich will eine Frau finden die NICHT naiv ist - und die über Liebe mehr weiß, als dass das "Gefühl da ist" - wenn ich betrunken bin weiß ich doch auch, dass ich das nur bin weil mein Körper auf den Alkohol reagiert. Wenn ich wütend bin liegt das an den Hormonen wenn ich bungee jumping mache bin ich doch auch nur deswegen überglücklich weil die Hormone meinen Körper durchfluten.
Warum vergessen wir das Ursache Wirkungs-Prinzip wenn die Zeit dazwischen etwas "anders" ist? Wenn wir über Nacht verliebt sind beispielsweise oder durch einen wunderschönen Abend. Wenn man seinen Abend mit jemandem verbringt der "hässlich" ist (--- liegt ja im Auge des Betrachters ... ) dann wird dieses Gefühl vielleicht bei diesem Menschen auftreten. Das ist gemein aber so ist die Gefühlte "Liebe".
Liebe beginnt als Verliebtheit ebbt dann langsam ab und was bleibt ist die Erinnerung und eine abgeschwächte Version des Gefühls.
Da ich nur einmal lebe will ich nicht den Fehler machen und ein Leben erleben in dem eine Scheidung vorkommt. Das finde ich schrecklich und wenn ich dann noch an "meine Kinder" denke wird mir schon ganz anders. Glück ist so relativ, dass man wohl so viel oder so wenig dafür tun kann.
Das einzige was ich sicher weiß ist, dass Menschen einfach gestrickt sind. Wir brauchen nicht all den Schnick-Schnack der klingelt und bunte Bilder erzeugt. Wir brauchen so viel aber so wenig brauchen wir wirklich. Sieht man sich Länder an in denen Menschen Hungern... warum suchen wir dann unbedingt "DEN" Menschen der mit uns genau das macht, was wir gerne machen. Wir sind so verwöhnt, dass wir einen Disco-Besuch oder einen Theater-Besuch oder oder oder zur Bedingung für "den Partner" machen. Wir erwarten so unglaublich viel haben so gesteigerte Ansprüche an unser Leben und begreifen nicht, dass all das NUR geht wenn wir viele viele Abstriche an unsere Ansprüche machen. Wir sind verdammt verwöhnt und unser Partner soll am liebsten noch das Tüpfelchen für das i mitbringen. Das wollen wir doch alle, oder nicht?
Ich glaube das geht nur mit einem Versprechen das wir uns "geben" und ich glaube wenn man das Wort "Liebe" in den Mund nimmt muss man später dazu stehen - gerade so als würde man von Heiraten reden.
Tut mir leid wenn das komisch klingt aber wer weniger halten kann beweist für mich nur, dass Liebe in diesem Fall nur ein Gefühl ist. Zumindest ist für mich "Diese Liebe" nicht viel Wert. Ich habe Angst vor solcher Liebe.
Meine persönliche Forderung an Liebe ist, dass sie ein Versprechen ist. Irgendwann nannte man das einmal "Ehe" - aber auch das zählt ja heute nur noch so weit wie der grenzenlose Egoismus von uns Wohlstandsmenschen das duldet... also gar nicht mehr.
Menschen die glücklich werden wollen sollten dieses "Gefühl" von Liebe der ersten Monate (bis zu Jahre) nicht überbewerten und sich erst fallen lassen, wenn die Landung nicht mehr zu hart ist. Das hält nie einer durch - und so fallen die meisten ziemlich oft ziemlich hart.
Und was Eifersucht angeht - ich denke man MUSS sich in einer Liebe Konventionen erschaffen.
Ich glaube nicht mehr daran, dass "Liebe" stärker ist als Eifersucht. Ich habe das selbst erlebt und die Eifersucht hat bei mir damals alles vorher schöne erst einmal zu Schmerzen werden lassen als sie nur sagte: "Gefühlschaos - ich weiß ja auch nicht was los ist".
Danach war die "Liebe" dann wieder da und es war wieder schön. Aber es war bei Ihr eben das Gefühl. Darauf habe ich inzwischen wenig verlass.
Ich weiß: KEINE Liebe braucht dieses Eifersuchts - Gefühl. Aber mit gutem Willen ist Liebe aber stärker als all das. Aber leider eben nur wenn man sich zwingt das zu wollen - und sich an ein "Versprechen" hält. In solchen Momenten in denen das Vertrauen missbraucht wird ist das Leben eine Weile lang nicht mehr so golden.